18 | MÄRZ 2013
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ONLINEZEITUNG:
IN FREIER WILDBAHN KÖNNEN STÖRCHE BIS ZU 33 JAHRE
ALT WERDEN
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Ein Vogel auf Wanderschaft
Meister Adebar:
D
er Familie der Schreitvögel ange-
hörende Storch ist einer der größ-
ten heimischen Zugvögel.
In Süd-, Mittel- und Osteuropa beheima-
tet, verbringt er den Winter in Afrika, In-
dien und Südasien.
Seine Heimat verlässt der Storch im Sep-
tember und kommt als Frühlingsbote im
März wieder.
Da über dem offenen Meer kaum Auf-
winde herrschen, meiden sehr viele Zug-
vögel diesen natürlich viel kürzeren, aber
zu anstrengenden Weg, und bevorzugen
einen weit längeren (bis zu zehntausend
Kilometer), der zum Beispiel über Gibral-
tar (westliche Route) oder den Bosporus
(östliche Route) führt.
Im Burgenland gilt Meister Adebar, wie
er in der Fabel genannt wird, als Wahr-
zeichen. Die Horste, die so manchen
Schornstein zieren, haben einen Durch-
messer von etwa 1,5 Meter. Geschlechts-
reif sind Störche ab dem 3. Lebensjahr,
manchmal aber auch erst mit 6 Jahren.
Die Paarungszeit ist im April, bis dahin
wird der Horst auf Vordermann gebracht
und kräftig gebalzt. Beim Balzen wird der
Kopf in den Nacken geworfen und mit
dem Schnabel laut geklappert (deswegen
oft auch der Name Klapperstorch). Nach
der Paarung legt das Weibchen drei bis
fünf Eier. Die Brutzeit beträgt etwa 4 Wo-
chen, dann schlüpfen die etwa 70 Gramm
schweren Storchenküken. Anfangs neh-
men die Jungen schnell an Gewicht zu,
sodass sie nach 55-70 Tagen die ersten
Flugversuche starten. Die Jungvögel keh-
ren anfänglich immer zum Horst zurück
und verlassen diesen endgültig erst dann,
wenn es ins Winterquartier geht.
Was die Nahrung anbelangt, ist der
Storch sehr vielseitig. Schlangen, Frö-
sche, Fische, kleine Nagetiere wie Mäu-
se, Hamster oder Ziesel, Maulwürfe oder
auch Insekten werden zu seiner Beute.
Das Jagdgebiet sind meist Feuchtwiesen
- wo die Störche ihre Nahrung finden. Die
zunehmende Trockenlegung und Zerstö-
rung von Feuchtgebieten durch den Men-
schen bedeutet für den Storch eine große
Gefahr.
Manfred Pfeffer
Naturfotograf
Reporter und Grafiker
KLEINES STORCHENLEXIKON
Der Weißstorch, die am häufigsten bei uns vorkommende Art, erreicht eine Länge
von 80-100cm und wiegt in etwa 2,5 - 4,5 kg.
Die Flügelspannweite erreicht eine Länge von 200 - 220cm.
Zur Nahrungssuche ist er zumeist in feuchten Wiesen oder flachen Gewässern un-
terwegs.
Der Storch nutzt beim Flug warme Aufwinde (Thermik). Er frisst von Insekten, Fi-
schen bis zu kleinen Säugetieren und Jungvögeln eigentlich alles.
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