LERNEN MIT ZUKUNFT Ausgabe September 2014 - page 20

Asyl in Österreich:
Wir reden hier von Menschen
ONLINEZEITUNG:
SCHUTZ VOR GEFAHR UND VERFOLGUNG
20 |
Da gibt es ein Humankapital, das nicht
zu uns gekommen ist, um mit Drogen
zu dealen, Wohnungen auszurauben,
Prostitution zu betreiben und so weiter.
Mitsamt den kriminellen Ausnahmen,
die es natürlich immer und überall
gibt (übrigens auch unter den Öster-
reichern!). Diese Menschen wollen
arbeiten, sie wollen sich in der sicheren
Atmosphäre des Gastlandes Österreich
oder auch wo anders Normalität auf-
bauen. Sie wollen arbeiten, sie wollen
lernen und sie werden sich irgendwann
integrieren. Auch wenn es bei manchen
Zuwanderern länger, ja Generationen
lang dauern mag. Auch wenn all das
manche Politiker und manche Zeitungs-
artikel nicht wahrhaben wollen.
Arbeiten und lernen wollen ist das Eine,
dürfen ist das Andere. Denken wir ruhig
über die Fragen der Unterbringung
nach. Das ist zweifellos notwendig. Aber
denken wir auch nach und handeln wir
zumindest genau so intensiv in Rich-
tung Arbeit und Ausbildung sowohl der
Kinder als auch der Erwachsenen. Denn
wir investieren viel in dieses Humanka-
pital. Eben dieses Humankapital ist aber
bereit, uns viel zurückzugeben.
E
rinnern Sie sich noch ans heurige
Sommerloch? Da werden ja immer
ein paar Themen hochgeschupft,
mit denen sich Politiker in der Zeit des
allgemeinen Vergessens ein bisschen
Aufmerksamkeit bewahren können. Eines
der Themen war heuer (wieder einmal) der
Ansturm von Asylsuchenden.
Gerade zu zynisch war da die Rede
von Aufnahmesperre in Traiskirchen,
Nutzung leerstehender Kasernen,
Zeltlager und so weiter. Keine Rede
von den betroffenen Menschen. Kinder,
Frauen, Männer die erklärten oder nicht
erklärten Kriegen entkommen sind. Die
fast alles an Besitz verloren haben. Die
traumatische Erlebnisse hinter sich ha-
ben und sich nun in einer fremden Kultur
wiederfinden.
Natürlich sind da auch welche darun-
ter, die in ihrer Heimat nicht in Gefahr
waren und die ganz einfach von einem
besseren Leben träumen. „Wirtschafts-
flüchtlinge“, die das Asylwesen für ihre
Zwecke nutzen. Nicht in Ordnung, aber
gibt es bei uns nicht auch Fälle, wo
etwas vorgespielt wird um einen Vorteil
daraus zu ziehen? Zum Beispiel das
neben dem Einfamilienhaus im Umland
von Wien als Hauptwohnsitz „gemiete-
te“ Zimmerchen in Wien, das zu einem
Parkpickerl berechtigt.
Aber bleiben wir bei den Asylsuchen-
den! Und bleiben wir auch ein bisschen
zynisch!
tipp
Die nächsten
Diplomlehrgänge
beginnen am
20. Oktober 2014.
Dr. Peter Vogler
Lebens- und Sozialberater,
Coach, Trainer
Zertifizierter
Qualitätsanbieter
Zertifiziert durch
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