Professor Abakus:
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Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com
Ghostwriter: Birgit Menke
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zum/r
pädagogisch qualifizierten
KINDER & JUGENDBETREUER/IN
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IM
PROVE
B I L D U N G
MITZUKUNFT
®
Opa ist einfach cool
I
n den Sommerferien sind Opa und ich an einem frühen Morgen für eine Wo-
che in die Steiermark gefahren. Das Auto beladen mit dem notwendigen
Proviant, einem Fernglas, Kompass, Taschenlampe, Nachtfackeln und Bücher
über die Pflanzen- und Tierwelt in Österreich, machten wir uns auf den Weg.
Übernachtet haben wir in einer kleinen gemütlichen Berghütte aus Holz mit einem
Kuhfleckenteppich am Boden, einer Kuckucksuhr an der Wand und rundherum nur
naturbelassene Wiesen und Bäume. Außen neben der Türe hing eine Dart-Scheibe,
die ich sofort in Beschlag nahm, nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten. Es gab
eine winzige Küche und über eine schmale Stiege, die zum Dachboden führte, fanden
wir unser Nachtlager.
„Wir werden hier sehr ursprünglich hausen und auch schauen, was die Natur an Beeren und Kräu-
tern bereithält,“ sprach Opa. „Heißt das auch, dass wir am Lagerfeuer unser Essen zubereiten und uns nicht
waschen?“ Opa zögerte mit der Antwort. „So ungefähr habe ich mir das vorgestellt,“ sagte er. Wir haben uns
dann nach einem kurzen Monolog von Opa auf tägliches Zähneputzen und Hände waschen geeinigt, was ich
unter diesen Umständen ziemlich übertrieben fand. Hinter dem Haus gab es eine Feuerstelle, die wir mit Papier-
resten, Pappe und Buchenscheite versorgten, um später in der Glut Kartoffeln zu braten. Frische Kräuter fehlten
noch und wir machten uns auf die Suche. Wir haben dann Löwenzahnblätter- und blüten gepflückt, zerkleinert,
mit Knoblauch und Olivenöl gemischt und mit Zitrone, Salz und Pfeffer gewürzt.
Opa war dann so gut aufgelegt, dass er am Feuer das Lied „Der Globus quietscht und eiert“ sang. „Das Lied
kenne ich seit meiner Schulzeit,“ erzählte Opa. Ich habe unauffällig nach allen Seiten Ausschau gehalten und
war heilfroh, dass rundherum nur die Natur zuhören konnte.
In der ersten Nacht war es stockdunkel, nur die Sterne haben durch das kleine Dachfenster geleuchtet. Ich
glaube, Opa hat sich in der Nacht ziemlich gefürchtet, vor dem Rascheln und Knacken im Haus und war sicher
sehr froh, dass ich bei ihm war.
Ich finde, dass viel mehr Kinder mit ihrem Opa verreisen sollten. Das spart Wasser und macht sehr viel Spaß.
Aber mich fragt ja keiner, wie immer.