LERNEN MIT ZUKUNFT Ausgabe September 2014 - page 28

information & verantwortung
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Hörfrühförderung - Teil 2:
ONLINEZEITUNG:
Wenn Kinder schlecht hören
HÄUFIGE HÖRSTÖRUNG BEI KINDERN
In der Hörfrühförderung wird in diesem
Falle von temporären Hörbeeinträch-
tigungen gesprochen, da sie im Allge-
meinen vorübergehend sind. (Doz. Dr.
Robert Jakse, 2012, Medizinische Grund-
lagen zur Anatomie und Physiologie des
Ohres, Diagnostik von Hörstörungen).
Bevor solche Paukenergüsse auftreten,
kann der Hals-Nasen-Ohrenarzt/ -ärztin
oder Kinderarzt/ -ärztin sog. Belüftungs-
störungen im Mittelohr feststellen. Auch
sie bewirken eine Dämpfung des Schalls,
allerdings etwas geringer (bis etwa 20 dB).
Eltern oder auch Kindergartenpädagog/
Innen können diese leichten Mittelohr-
schwerhörigkeiten nicht ohne weiteres
selbst feststellen.
Eventuell wird ein unaufmerksames Ver-
halten des Kindes, ein „Nicht- hören-Wol-
len“ (eigentlich ein Nicht-hören-Können!)
beobachtet.
Für das Kind können geringgradige
Schwerhörigkeiten bedeuten, dass z. B.
wichtige Konsonanten und unbetonte Sil-
ben der Sprache nicht immer richtig gehört
werden.
Die Kontinuität des Hörens und das
Langzeithörvermögen sind gestört, die
Jahreshörbilanz ist eingeschränkt. Dies
kann in der Folge häufig zu Störungen der
Aussprache (Dyslalie), der Grammatik (Dys-
grammatismus) oder zu Einschränkungen
beim Wortschatz führen.
I
n meiner mobilen Tätigkeit als Son-
derkindergartenpädagogin fallen
mir vermehrt Kinder mit temporären
Hörbeeinträchtigungen auf. In den vielen
von mir evaluierten Elternberatungsge-
sprächen konnte ich eine große Belastung
wahrnehmen, denen Familien aufgrund
rezidivierender Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen
und dadurch bedingten temporären Hörbeein-
trächtigungen bei ihren Kindern ausgesetzt sind.
Der Paukenerguss ist eine sehr häufige Hörstörung
bei Kindern vor dem sechsten Lebensjahr: Etwa
15 bis 25 Prozent aller Kinder weltweit sind da-
von betroffen! (Deutsche Gesellschaft für Phoniat-
rie und Pädaudiologie, 2013,
)
Unter einem Paukenerguss versteht man eine
Schleimbildung in der Paukenhöhle des Mittel-
ohres. Es handelt sich gewissermaßen um einen
„Schnupfen im Mittelohr“. Er
entsteht bei Erkältungen, oft
beidseitig oder wechsel-
seitig (mal rechts, mal
links, mal beidseitig)
und besonders dann,
wenn das Kind
zusätzlich eine
vergrößerte
Rachenmandel
hat („Poly-
pen“, „Wuche-
rungen“). Pauken-
ergüsse bewirken
eine Dämpfung der
Trommelfellschwin-
gungen und damit sog.
„geringgradige Schwer-
hörigkeiten“ (bis etwa 30 dB).
Mirjam Kirchner
Mobile Sonderkindergarten-
pädagogin
RETTET DAS KIND
MHD-Oberwart
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